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info(at)dr-kapp.de

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Störungen der Augenbewegungen treten bei einem Drittel aller neurologischen Erkrankungen auf. 

Deshalb ist die Erforschung der so genannten Okulomotorik (Augenbewegung) ein wichtiger Forschungsbereich. Nervenfachärzte haben neueste Einblicke ins und über das Gehirn vorgestellt.

Bei Multipler Sklerose zum Beispiel mache sich in etwa 40 Prozent der Fälle die Krankheit erstmals mit Sehstörungen bemerkbar. In der Gesamtbevölkerung seien die Symptome genauso verbreitet wie etwa Kopfschmerzen, so der Neurologe Prof. Dr. Detlef Kömpf. „Das Sehen ist ein komplexer und komplizierter Vorgang, an dem die Augenbewegungen in besonderem Maße beteiligt sind. Die visuelle Wahrnehmung muss stabil gehalten werden, sonst würde man nur noch taumeln. Diese Stabilität gewinnen wir durch die Bewegungen unserer Augen“, erklärte Kömpf.

Die Steuerung der Augen erfolgt über das Gehirn. Hierhin strömt permanent über die Sehorgane eine Vielzahl an Informationen. Diese werden, je nach persönlicher Neigung, in Windeseile gefiltert, bevor das entsprechende Bild im Kopf entsteht. Worauf wir unsere Aufmerksamkeit nun richten, dorthin bewegen sich auch die Augen. Wie die einströmenden Bilder im Kopf entstehen, welche Hirnaktivitäten bei bestimmten Augenbewegungen in Gang gesetzt und wie die gewonnenen Eindrücke verarbeitet werden – das heraus zu bekommen ist letztlich das Ziel neurophysiologischer Untersuchungen.

Dies gelingt mit elektrischen Messungen, bei denen Elektroden an Kopf- oder Gesichtsoberfläche befestigt und die elektrische Aktivität des Nervensystems (EEG) von Muskeln oder Augenbewegungen abgeleitet werden. Per Ultraschall wird die Blutversorgung des Gehirns geprüft. Mit dem neuen bildgebenden Verfahren der funktionellen Magnetresonanztomographie fMRT, das ohne Röntgenstrahlen auskommt, kann die Aktivität im Gehirn dreidimensional exakt lokalisiert werden. Die Kombination der verschiedenen Methoden ermöglicht den Schluss, zu welchem Zeitpunkt welcher Ort im Gehirn für geistige Tätigkeiten aktiviert wird. Aus den sich ergänzenden Diagnosemöglichkeiten lassen sich nicht nur Therapien ableiten. Auch die Wirksamkeit der eingeschlagenen Behandlung kann mit neurophysiologischen Verfahren überprüft werden.